Lange hat es gedauert, aber jetzt ist er da: Der 2. Teil zum Beitrag über das tibetisch-buddhistische Lebensrad. Im ersten Teil haben wir uns den 6 Lebenswelten und dem inneren Kreis gewidmet. Weil es den Rahmen gesprengt hätte, haben wir den Außenring des Lebensrades ausgespart. In ihm sind die verschiedenen Daseinsfaktoren dargestellt, die das Leben jedes Menschen bestimmen. Ihre 12 Glieder, auch „nidana“ genannt, stellen die 12 gegenseitigen Abhängigkeiten dar, die für die wiederkehrende Geburt im Samsara (Kreislauf der Wiedergeburten) verantwortlich sind. Die einzelnen Glieder gelten nicht als alleinige Ursache, sie stehen miteinander in Verbindung und stellen eine Kette an gegenseitigen Abhängigkeiten dar, aus der das nächste Glied jeweils entsteht.
Die 12 gegenseitigen Abhängigkeiten
oder
der äußere Kreis des buddhistischen Lebensrades
Die Beschreibung der zwölf Stationen beginnt meist unten in der Mitte und geht im Uhrzeigersinn weiter. Es gibt jedoch auch Lebensräder, wo es oben beginnt – die Reihenfolge bleibt jedoch die Gleiche.
2. Der Töpfer produziert kleine und große Töpfe – sie stehen für vergangene Taten, für die großen und kleinen. Sie sind wie Samen, die das Potenzial haben zu Früchten zu werden. Diese vergangenen Taten sind die Bedingung dafür, dass jemand wieder geboren wird.
3. Der Affe, der von einem Ast zum anderen schwingt steht für den Geisteszustand, der immer aktiv ist und nie zur Ruhe kommt, sich meistens mit der Vergangenheit und der Zukunft beschäftigt, aber selten nur mit der Gegenwart.
6. Durch seine sechs Sinne kommt der Mensch in Berührung mit den wahrgenommenen Objekten. Das wird im Lebensrad durch das sich berührende Liebespaar symbolisiert.
7. Aus der Berührung erwächst Empfindung, die nicht immer so schmerzhaft sein muss, wie im nächsten Bild – der Pfeil im Auge – meist sind diese Empfindungen Verlockungen.
8. Aus diesen Empfindungen entsteht die Gier/Durst, die im nächsten Bild durch einen Trinker, der Alkohol zu sich nimmt, symbolisiert wird. Die Gier veranlasst die Wesen, nach dem Tode wiederum eine neue Existenzform zu ergreifen.
9. Dieses Ergreifen der neuen Daseinsform symbolisiert der Mensch oder auch Affe, der einen Ast gepackt hat, um Früchte zu pflücken.
10. Das Werden dieser neuen Wiedergeburtswesen wird durch eine schwangere Frau versinnbildlicht.
11. Die Geburt in eine neue Daseinsform ist die nächste Station und wird durch eine Gebärende veranschaulicht.
12. Alter und Tod schließen das Werdensrad. Eingeschnürt in ein Tuch, wird die Leiche von einem Träger auf dem Rücken zur Leichenstätte getragen.
Wenn du Lust auf mehr (tibetischen) Buddhismus hast, kannst du dich auch mit uns auch auf eine hautnahe Begegnung begeben. Entweder in einer unserer Gruppenreisen, Individualreisen oder ganz intensiv in einer speziell für dich zurechtgeschnittenen Tour. Wir planen auch gerne Pilgerreisen für dich und deine Familie/Freunde usw.